Geisse-Hänker Cup

Die Legende

In der kleinen See-Gemeinde Erlenbach waren die materiellen Verhältnisse vieler Bürger so begrenzt, dass sich angeblich viele Haushalte ein oder zwei Geissen hielten, für die sie allerdings immer zu wenig Land zum Grasen lassen hatten.

Als ein Erlenbacher auf dem Dach der alten Agnes-Kirche ein paar Grasbüschel entdeckte, da führte er seine Geiss an einem Strick aufs Turmdach. Beim Versuch, das Gras aus der Dachrinne zu fressen, glitt die arme Geiss aus und starb jämmerlich am Strick hängend. Seither werden die Erlenbacher mit dem Spottnamen «Geisshänker» gerufen, will der Volksmund wissen.

Ziel dieser Veranstaltung ist, Fussballer der Region in freundschaftlichem Rahmen einander näherzubringen. Traditionellerweise wurde dieses Turnier am 1. Mai durchgeführt, erstmals 1996. Senioren und Veteranen Mannschaften aus Erlenbach, Zollikon, Meilen Herrliberg und Küsnacht nahmen an unserem jährlichen Turnier teil. Bei den letzten Austragungen wurden auch Mannschaften aus dem ganzen Kanton Zürich eingeladen

Zweite Version der Legende

Eine zweite Version der Legende haben wir im Buch «Sagen und Legenden – rund um den Zürichsee» von Peter Ziegler gefunden. Mit freundlicher Genehmigung des Verlages Th. Gut Verlag dürfen wir auch diese Version veröffentlichen.

Weitere Information sind auf der Webseite des Th. Gut Verlags zu finden indem das Bild vom Buchumschlag angecklickt wird.

Geissenhenker

Das Dach des altehrwürdigen Kirchleins Sankt Agnesen wurde von Gras und kleinwüchsigem Gestrüpp überwuchert, die hölzernen Re­genrinnen waren voller Laub und Grasbüschel. Der Pfarrer gab dem Sigrist den Auftrag, auf das Dach zu steigen und für Ordnung zu sorgen. Das steile Dach ängstigte den Sigristen jedoch und zudem litt er unter Höhenangst. «Wie kann ich diese Aufgabe bewältigen?», fragte er sich und bat um höhere Eingebung. Und die kam mit einem hörbaren «Mähhh». Seine Geiss im nahen Stall rief nach ihm und bat um Futter. Der Sigrist holte seine Geiss, eine lange Leiter und ein Seil. Er hievte die Geiss auf das Kirchendach und band ihr ein Seil um, auf dass sie nicht via Kirchenmauer runterspringen könne und er sie so verlieren würde. Die Geiss auf dem Dach begann zu fressen und der Sigrist, sichtlich froh über seine Idee, begab sich in die Kirche, reinigte sie für den morgigen Gottesdienst und ging danach nach Hause. Die Geiss konnte ihm ja nicht abhandenkommen, sie war ja festgebunden und konnte sich satt fressen.

Wie es leider in solchen Situationen immer wieder geschieht, wurde aus der guten Idee ein Reinfall. Früh am nächsten Tag war der Gottesdienst angesagt, und als die Erlenbacher Bürgerinnen und Bürger zur Kirche schritten, sahen sie das Entsetzliche: eine erhängte Geiss. Vermutlich war sie ausgerutscht und vom Dach gefallen, was die Geiss eigentlich nicht umgebracht hätte, ist sie doch von Natur aus an steile Hänge und schroffe Bergen gewohnt – nicht aber an ein Seil …

Mündlich überlieferte Sage aus dem 18. Jahrhundert. In Erlenbach von Sigrist zu Sigrist weitererzählt. Version von Rolf Zangger, 2018.

Dritte Version der Legende

Eine dritte Version sind in den Chroniken der Küsnachter Jahresblätter aus dem Jahre 1961 zu finden:

Ortsgeschichte Küsnacht Jahrheft 1961

Sagen und Schnurren aus dem alten Küsnacht

Schon als kleine Buben wußten wir Küsnachter, daß unsere Dorfnach­barn seeaufwärts die «Geißenhenker» waren, so genannt, weil sie vor längst vergangenen Zeiten in einem harmlosen Geißlein eine Hexe sahen und das arme Tierlein bei der Morgendämmerung vom Dorfwächter am aufgerichteten Galgen erhängen ließen.